Better Than Us

Ihr werdet euch wundern, was davon schon Realität ist.

Mit der russischen Produktion Better Than us bringt Netflix eine gar nicht so unbekannte Zukunftsvision ins VoD bei der Roboter im Jahr 2029 gemeinsam mit Menschen in der Gesellschaft existieren und ihnen lästige Dinge abnehmen. Das reicht vom Heben schwerer Lasten bis hin zum Erledigen von Einkäufen und Besorgungen. Allerdings ist der IQ der Maschinen dabei gefühlt nicht viel höher als von Alexa, nur eben mit Körper.
Es ändert sich einiges, als schon in der ersten Episode Arisa auftaucht, ein deutlich intelligenter Roboter, der auch in der Lage ist, Emotionen zu erkennen und versucht, diese zu verstehen. Ebenso schnell wird klar, warum Asimovs Gesetze eine wirklich gute Erfindung sind.

Was mir aufgefallen ist, ist der große Unterschied, den diese Produktion zu Filmen wir z.B. I, Robot hat. Während bei iRobot auch futuristische Fahrzeuge rumfahren beschränkt sich der Fuhrpark von Better than us zu großen Teilen auf Fahrzeuge aus den 90er und 2000er Jahren, viele davon aus den USA. Die Reichen fahren oft aktuelle (2015-2019) Modelle deutscher Fabrikate. Bei den Waffen sieht es nicht anders aus. Wohl alles, was dort verwendet wird, ist jetzt schon auf dem Markt. Nichts mit Laser oder so.

An anderer Stelle werden aber einige sehr futuristisch wirkende Dinge gezeigt und da frage ich mich natürlich, ist das wirklich so innovativ, wie man denkt? Aus diesem Grund hab ich mal tiefer gegraben und mir ein paar der Gadgets, die man im Laufe der Serie wiederholt sieht näher angesehen. Und wie ihr euch denken könnt, bin ich dabei auf interessante Details gestoßen.

Laser Tastatur

In der Serie bekommen wir das ein oder andere mal Einblick in Büros in denen es ziemlich futuristisch aussieht. Hier wird nicht mehr auf ollen mechanischen Keybords rumgehackt sondern ganz elegant direkt auf dem Schreibtisch geschrieben. Möglich macht es eine per Laser projizierte Tastatur. Und was soll ich sagen, wer die Entwicklung der Technik Gadgets so verfolgt, der weiß, das ist weder neu, noch besonders teuer. Solche Projektoren gibt es schon seit mehreren Jahren und sie sind durchaus erschwinglich, sogar günstiger als manche andere Tastatur. Da ich sowas noch nie selber getestet habe, kann ich über die Qualität nichts sagen, aber ich denke, ich bleibe erst mal bei der Mechanik.
Futuristisch? Nein – absolut nicht.

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Durchsichtige Bildschirme

Etwas schwerer wird es bei den durchsichtigen Monitoren die in den Büros auf den Schreibtischen stehen. ich bin mir nicht sicher, ob ich das will, dass jeder, der im Büro ist immer sehen kann, was bei mit gerade aufm Bildschirm ist, aber darum geht es ja nicht. Projektionen auf durchsichtige Oberflächen gibt es schon lange. In der Tat hatte die Firma, bei der ich meine Ausbildung gemacht habe sowas im Programm, ich habe aber leider den Namen vergessen. Das war damals eine unsichtbare Folie auf einer Glasscheibe, die das Bild, das ein Beamer aus einem bestimmten Winkel von hinten auf das Glas gespielt hat, für den Zuschauer davor sichtbar gemacht hat. Ein sehr cooler Effekt auf Messeständen.

In Form von Displays auf dem Schreibtisch oder zuhause im Wohnzimmer sieht man solche Geräte noch selten aber das heißt keineswegs, dass sie nicht existieren. Bei meiner Recherche bin ich auf das Ghost OLED von LG gestoßen, ein 55″ Display, das wirklich sehr transparent ist.
Leider habe ich den Link nicht mehr, aber soweit ich das gesehen habe, gibt es die von anderen Herstellern auch kleiner, also im Format für den Schreibtisch.
Futuristisch? Nein – nicht wirklich

Das LG Ghost OLED in Aktion (Promotion Video)

Handy Display am Handgelenk

Mitunter wohl das futuristischste in der Serie (abgesehen von den Robotern) ist die Art der Kommunikation. Man hält sich kein Telefon mehr ans Ohr sondern hat ein Armband und an Stelle des Displays werden Inhalte einfach auf den Unterarm projiziert. Kombiniert mit der Tatsache, dass sich offenbar jede Oberfläche (wie Fenster, Spiegel) mit den Geräten paaren und dann direkt anzeigen, mit wem man telefoniert und dem super mini Ohrstecker, den man sich einsetzt, damit man nicht immer die gesamte Umgebung mit dem Gespräch beschallt ist das durchaus sehr futuristisch. Auch hier ist wieder die Frage, wie praktisch das ist, denn wenn man mal lange Ärmel an hat oder gar eine Jacke, stelle ich mir das sehr unpraktisch vor.

Doch wie viel davon gibt es heute schon? Bluetooth Kopfhörer sind nichts neues und sie werden immer kleiner (wie die Apple Earpods), auch wenn Sie noch nicht auf dem Niveau sind. Aber das Handy am Handgelenk, projiziert auf den Unterarm? Ja, hat schon mal jemand dran gedacht. das ganze heißt Cicret Bracelet und spiegelt zumindest mal das Handy Display, auch wenn man noch ein separates Handy in der Tasche hat. Bei Better Than Us ist es übrigens nicht so, dass keiner mehr ein Handy hat, sogar die Form hat sich nicht großartig geändert. Was anders ist: Die Dinger bestehen fast nur noch aus Glas und sind durchsichtig. Die Qualität der Displays scheint dabei nicht sonderlich gut zu sein…

Da es zwar keine neue Idee ist, es aber kein Produkt gibt, das man aktuell kaufen kann und das an das Konzept aus der Serie ran kommt:
Futuristisch? Ja – ziemlich

Vielleicht kann ich hier noch Konzept Bilder zeigen (wen die Firma antwortet), bis dahin möchte ich euch zumindest das Werbevideo von Cicret vorstellen

Fazit

Was bleibt also zu sagen? Storytechnisch erfindet die Serie nichts wirklich Neues. Filme wie I, Robot oder Spiele wie Detroit Become Human schlagen in eine ähnliche Kerbe. Die Roboter sind relativ futuristisch, vor allem die Tatsache, dass Sie menschlich interagieren, was aktuelle humanoide Modelle noch nicht können, der Rest der Gadgets in der Serie ist teilweise schon auf dem Markt und somit ist die Serie eher gut zusammengestellt als wirklich innovativ in Sachen Technik.