Wieso machen wir uns überhaupt die Mühe und testen Inear Kopfhörer? Es gibt ja doch immer mehr davon auf dem Markt und eigentlich sind alle irgendwie gleich oder? Klar, es gibt die Varianten, wo man ein Kabel hat, das am Telefon eingesteckt wird, aber die sterben aus. Bluetooth ist King und da gibt es grundlegend zwei Varianten, die sich auf dem Markt durchsetzen. Die “true wireless”, die nur aus Ohrhörern bestehen, wie z.B. Apples AirPods, oder eben die Varianten bei denen noch ein Kabel zwischen den Lautsprechern ist. Um genau solche handelt es sich bei den Nuraloops (gut zu erkennen am Titelbild). Das an sich ist noch keinen Test wert, wohl aber das kleine aber feine Detail, das Nura in all seinen Kopfhörern bietet. Sie können nicht nur Ton abgeben sondern auch messen. Und genau das macht man beim ersten mal, wenn man sie einrichtet. Die Kopfhörer senden Testtöne in euer Ohr und messen die Reflexionen. Wer hätte das gedacht, das Trommelfell nimmt nicht nur Schall auf, es sendet auch welchen aus und abhängig davon passt Nura über die Software den Sound der Kopfhörer so an, dass ihr ein perfekt auf eure Ohr angepasstes Hörerlebnis habt. Das gilt übrigens für die großen Nuraphone ebenso wie für die kleinen Nuraloop. Und was soll ich sagen, das war damals der Ausschlaggebende Punkt für Matze die Overears zu testen und ich war immer ein wenig neidisch auf das Erlebnis. Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt und teste jetzt mal die Inears. Auf dem Screenshot nebenan seht ihr übrigens mein Hörprofil.
Ich denke, es ist wichtig, dass ihr wisst, womit wir es hier zu tun haben, deshalb mal ganz wertungsfrei die Haupteigenschaften, die wichtig sind für Bluetooth Kopfhörer:
Es gibt einige Sachen, die Nura bei seinen Kopfhörern wirklich fantastisch macht. Und ihr werdet im Fazit sehen, wie gut sie die machen. Trotz einer vorgefertigten Meinung mit der ich in den Test gegangen bin, haben sie mich wirklich umgehauen.
Man kann es nicht anders sagen, aber der Klang ist einfach fantastisch. Ich bin ja eher der Podcast Hörer aber als ich vor 2 Wochen am Wochenende morgens unterwegs war habe ich mal Musik angemacht und bin damit zum Bus gelaufen… und wow… kurz gesagt, ich habe den Rest des Tages Musik gehört. Also zumindest noch 4 oder 5 Stunden. Ich konnte einfach nicht mehr ausmachen. Die Audioqualität ist einfach grandios und die Immersion ist gigantisch. Man spürt die Musik regelrecht, obwohl man nur die kleinen Inears in den Ohren hat. Es ist wie ein Konzert. Nein besser. Einfach viel klarer. Man kann Gesang und Instrumente unterscheiden und ja, man kann sogar einzelne Instrumente unterscheiden. Kurz gesagt, ich denke, so einen klaren und genialen Sound habe ich noch nie gehört. Mein Vergleich sind übrigens Bose QC35II. Kopfhörer mit denen ich sehr zufrieden bin, aber beim Sound kommen sie nicht hin an die Nuraloops. Und dann ist da ja noch das Noise Canceling. Meine Bose sind ja schon ein paar Jahre alt und deshalb nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Sony hat schon bei seinen wh-1000xm3 Overears ein besseres Noise Canceling als Bose aber dass Inears so ein krasses ANC haben, hätte ich nicht erwartet. Kurz gesagt, ich bin an einer zweispurigen Straße gelaufen und habe den Verkehr nicht gehört. Mit Inears….. das ist krass und hat mich echt überrascht. Also noch mal: ich stehe an einer zweispurigen Straße und wenn ich die Augen schließe, höre und spüre ich nur noch Musik. Und ja, ich spüre sie. Das hat mich einfach völlig umgehauen. Das ANC ist natürlich anpassbar, also wenn ihr gerne noch was mitbekommen wollt von der Welt um euch rum, geht das auch.
Ich hatte auch schon mal die Sony Sony True Wireless wf-1000xm3 Inears getestet und auch die kann man rudimentär über Touch bedienen. Also Play, Pause, solche Sachen. Mit denen war ich da aber nicht zufrieden. Die Nuraloops erkennen einmaliges sowie zweimaliges Tippen aber auch kreisen. Und das ist interessant. Meine Einstellung:
Links zwei mal tippen: Social Mode
Rechts ein mal: Play/Pause/Anruf annehmen/ Anruf beenden
Rechts zwei mal: Nächster Track
Rechts kreisen: Lauter/leiser
Damit kommt man schon mal zurecht. Also kurz gesagt, mit der Steuerung bin ich zufrieden. Klar gerade bei Inears, die ja recht klein sind, kommt es vor, dass ich mal versehentlich pausiere, obwohl ich nur den Ohrstecker neu platzieren oder ein wenig verschieben will. Aber damit kann ich leben.
Das ist natürlich ein sehr individueller Punkt. Ich tu mir prinzipiell schwer mit Inears und mag lieber große Overear Kopfhörer. Dennoch kann ich mit ein wenig Anpassen ab und zu die Nuraloop über Stunden tragen. Also ich denke, der Tragekomfort kann durchaus als gut beschrieben werden. Das Kabel, das hinter dem Kopf rum geht, stört nicht zu sehr und natürlich sind verschieden große Ohrstecker dabei, so dass ihr sie an eure Ohren anpassen könnt.
Tja. Eigentlich gehören die Kabel in den Con Teil und da werden sie noch eine bedeutende Rolle spielen. Aber ich will fair sein. Ich bin mir nicht sicher, ob es noch andere Bluetooth Inear Kopfhörer auf dem Markt gibt, die die Möglichkeit haben, sie per Kabel an eine Audioquelle anzuschließen. Hier ist es auf jeden Fall so. Ihr könnt die Nurloop einfach per Klinke Kabel an jedes Gerät anschließen, was den entsprechenden Ausgang hat. Und das ist eine Sache, die definitiv ein Pluspunkt ist.
Wie sagt man so schön? Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Ganz klar, so ist es auch hier.
DER Killerfaktor bei Nura, das gilt für groß wie klein, sind die Proprietären Kabel. Sowohl das Lade- als auch das Klinkekabel werden mit einen Magnetanschluss verbunden. Und das heißt, ihr könnt nur und ausschließlich die Kabel des Herstellers verwenden. Und viel schlimmer: Ihr müsst die Kabel IMMER dabei haben. Also wenn ihr in den Urlaub fahrt und das Kabel vergesst, dann ist Schluss mit dem Musikgenuss. Und das ist für mich einfach fürchterlich. Bei mir war ein Hauptgrund vom ersten iPad pro auf das zweite umzusteigen wirklich einfach der Wechsel von Lightning auf USB-C. Ja, ich hab mir wegen USB-C ein neues iPad gekauft. Und wegen dem Stift. Aber ihr seht, wie wichtig mir das ist. Ich will eine einheitliche Ladeinfrastruktur haben und jedes zusätzliche Kabel ist da ein Problem. Bei dem Klinkekabel kann ich es fast verzeihen, da diese Option bei kaum einem Kopfhörer dieser Bauart überhaupt verfügbar ist, aber zum Laden? Ein No-Go.
In der Galerie nebenan seht ihr, wie die Kabel verbunden werden.
Tja… das ist der Teil, der mir schwer fällt. Das ist nicht die richtige Einstellung, aber ich bin ganz klar mit der Meinung in diesen Test gegangen, dass die Nuraloop für mich als Kopfhörer auf keinen Fall für einen Kauf in Frage kommen. Ausschließlich wegen des proprietären Ladekabels. Aber was soll ich sagen… ein paar Stunden Musik auf den Ohren später komme ich wirklich ins Wanken. Die Kopfhörer die ich teste muss ich ja wieder zurück geben, doch was ist dann? Kann ich mich zurückhalten und weiter meine Bose nutzen? Oder zuckt irgendwann der Finger und ich bestelle mir Nuraloops? Ich weiß es nicht. Das wird die Zukunft zeigen. Der Klang ist für mich auf jeden Fall das Beste, was ich bisher gehört habe, das Ladekabel, das Schlimmste, was ich mir bei einem Technik Produkt vorstellen kann. Was soll man da machen?
Sicher ist: Sowohl die Nuraloops als auch die NuraPhones sind derzeit in Version 1 auf dem Markt. Ich hoffe inständig, dass bei beiden in Version 2 andere Kabel verbaut sind. Die proprietären Stecker waren auch in Matzes Test der Nuraphones der größte Kritikpunkt.
Ich denke, das war nicht das Letzte mal, dass ich Nura auf den Ohren hatte. Meine Tendez ist derzeit klar: Sobald die Overear Version mit “normalen” Steckern und Kabeln auf den Markt kommt, werden die über kurz oder lang meine Bose ersetzen….
Dies ist ein unbezahlter Produkttest. Die Nuraloop wurden mir unentgeltlich überlassen und werden nach dem Test wieder zurückgesendet. Ich habe keine Bezahlung erhalten.
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