Philips PicoPix PPX4010 - der Business-Zwerg

Ich darf mal wieder einen Philips PicoPix testen. Schon zuvor hatte ich einen Projektor aus der Serie und man muss sagen, es hat sich einiges getan. Zum einen werden die Kleinen immer Lichtstärker, zum anderen differenzieren sie sich deutlich in verschiedene Produktbereiche. Das hier getestete Modell, der PPX4010 verzichtet auf nahezu jede Art von Multimedia und ist vollends auf den Einsatz als Business Gerät gedacht. Aber der Reihe nach….

Preis

Der PicoPix PPX4010 bewegt sich mit aktuell 295€ eher im Mittelfeld der Serie. Es gibt günstigere und es gibt teurere. Das deckt sich soweit mit den Funktionen, denn auch hier ist er im Mittelfeld. Derzeit zeigt die Modellübersicht auf der Webseite 10 Modelle und da muss es eben auch jemand geben, der die goldene Mitte darstellt. Bevor ich euch die Einzelheiten zum Projektor genauer darstelle sei schon mal so viel gesagt: für einen kleinen, unkomplizierten Projektor mit vergleichsweise hoher Leistung, der immer dabei sein kann, weil er fast nichts wiegt, ist der Preis ok. Wer viel Flexibilität sucht, sollte aber ein wenig drauf legen und zu einem anderen Modell greifen.

Anschlüsse und Audio

Bei den Anschlüssen gibt sich der PicoPix PPX 4010 wahrlich spärlich, trifft aber den Nagel für manche Nutzer auf den Kopf. Es gibt genau einen Video Anschluss – mini HDMI. Der ist recht flexibel und unterstützt HDCP, HDMI Signale vom Notebook und ist adaptierbar auf VGA (separate Kabel nötig). Mit den richtigen Kabeln und Adaptern lassen sich so laut Gebrauchsanweisung auch iPad, iPhone und GoPro anschließen. Was mir nicht gelungen ist, ist der Anschluss von anderen Multimediageräten, die Full HD ausgeben.

Anschlüsse des PicoPix PPX4010

Weder mein FireTV Stick, noch das Apple TV oder mein Nexus 7 haben ein Bild auf dem Beamer zustande gebracht. Da er keinen eingebauten Lautsprecher hat müsste der Ton separat wieder gegeben werden, selbst wenn man im Bett nur noch mal kurz über Netflix einen Film anschauen will und da bleibt man dann über kurz oder lang vermutlich doch eher beim Bildschirm. Dementsprechend ist mein Fazit hier eindeutig: Wer ab und zu seinen Bildschirm mit mehreren Leuten teilen will, z.B. in einem Meeting, der ist gut beraten. Anschließen und Hochfahren gehen schnell, das Gewicht von 83g (zzgl. Kabel) hat in den meisten Aktentaschen Platz und der Preis ist attraktiv. Wer etwas für den spontanen Filmgenuss sucht, der sollte weiter suchen.

Neben dem Mini-HDMI Anschluss ist noch ein Micro-USB Anschluss vorhanden, der für die Stromversorgung sorgt. Der Aufbau in einem Meeting sieht damit wirklich einfach aus. Beamerchen raus, die kurzen HDMI und Strom Kabel an den Laptop anschließen und er läuft. Das bekommt jeder in unter 2 Minuten hin. Ich bin zwar ein Fan von Beamern, die alles können, aber je mehr Anschlüsse und Optionen geboten werden, desto komplizierter wird es und hier handelt es sich um einen Spezialisten. Was er soll kann er gut, den Rest einfach nicht.

Bildqualität und Fokus

Wie üblich ist die Bildqualität eine Schwachstelle bei dem Micro-Beamer. 100 ANSI Lumen reichen aus für ein kleines Bild, aber große Flächen bzw. mehr als eine Hand voll Leute kann man damit nicht bespaßen, darüber muss man sich im Klaren sein. Die maximale Bildgröße von 120″ (3,05m) lässt sich wirklich nur bei absoluter Dunkelheit gut darstellen und dann muss man das auch wollen, immerhin stellt der PPX 4010 nur 854×480 Pixel dar. Was mich überrascht hat ist der Schwarzwert. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, einen Film anzuschauen und da war ich wirklich überrascht, dass das Bild ausreichend hell und dennoch das Schwarz wirklich dunkel war.

Dank Stativgewinde an der Unterseite lässt sich der Beamer gut aufstellen, er muss allerdings absolut gerade stehen. Bildwinkelkorrektur ist nicht vorhanden und gerade bei größeren Bildern ist es unmöglich, eine einheitliche Schärfe hin zu bekommen, wenn das Bild nicht 100% gerade ist.
Der Schärferegler ist übrigens eine Sache, die wirklich Übung benötigt. Bedient wird ein kleines Drehrad, das allerdings bei geringer Drehung fast nicht reagiert und dann schnell über das Ziel hinaus schießt. Micro-Anpassungen sind so so gut wie unmöglich. Einfach noch mal unscharf stellen und dann komplett neu einstellen hat das Problem bei mir letzten Endes gelöst.

Bedienung

Die Bedienung des Philips PicoPix PPX 4010 ist denkbar einfach. Bist auf die Anschlüsse, den Fokus und einen Schalter, mit dem man die Lichtleistung reduzieren kann, wenn man nicht genug Strom hat, gibt es nichts. Einfach nichts. Kein Menü oder sonstiges. Auch Android ist nicht an Bord. Einfach anstecken und er läuft. Praktisch wenn man es einfach haben will und ein weiterer Grund für den Einsatz als Business Beamer. Er geht einfach ohne dass man was verstellen könnte.

Fazit

Wie macht sich der Business Zwerg nun also in Summe?

Stärken

  • Er ist klein, leicht und handlich. Um ihn immer dabei zu haben ist er damit ideal
  • Der Preis ist mit unter 300€ überschaubar
  • Da es so gut wie nichts einzustellen gibt ist die Bedienung so einfach, wie sie nur sein kann. Damit ist er auch schnell erklärt, falls man ihn unterschiedlichen Mitarbeitern anvertrauen will

Schwächen

  • Ich habe einiges ausprobiert, dennoch habe ich keine FullHD bzw. multimedia Quellen zum laufen bekommen. Außer Computern hat nichts funktioniert.
  • Geringe Auflösung
  • Fokusrad ungenau
  • Kein Lautsprecher

Es klang schon durch im Artikel denke ich. Wer einen Business Projektor sucht, den er einfach bedenkenlos immer in der Tasche haben kann, der ist mit dem Philips PicoPix PPX 4010 gut beraten. Wer Flexibilität und einen Beamer für das Heimkino sucht, der wird keinen Spaß haben. Auf Grund der extremen Spezialisierung verzichte ich auf meine übliche Wertung in den Kategorien Unterwegs / Zuhause und Ton.