Schon als ich das erste Mal davon hörte, dass 3D Drucker bei Makern immer öfter in Verwendung und damit nicht nur der Industrie vorbehalten sind, hat mich das Thema interessiert. Die Preise waren zu Beginn allerdings immer noch viel zu hoch und ich muss gestehen, selbst heute sind mir viele Drucker, die gerne mal über 2.000€ kosten einfach zu teuer als Spielzeug. Wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, dann findet man unterdessen aber durchaus welche, die günstiger zu haben sind. Vor dem Kauf dachte ich mir, ich versuche aber mal einen in die Finger zu bekommen um herauszufinden, ob 3D Druck überhaupt etwas für mich ist. Wie es der Zufall so will, habe ich dann nicht einen, sondern gleich zwei Drucker zum testen bekommen und die möchte ich euch, nebst meinen Erfahrungen hier vorstellen.

Die Kontrahenten

Dremel 3D Idea Builder

Dankenswerterweise hat mir die Presseabteilung von Dremel auf Anfrage den 3D Idea Builder für 4 Wochen zum Test zur Verfügung gestellt und gleich mal noch drei Rollen Filament dazu gepackt. Bezogen auf den Preis befindet sich der Dremel meiner Meinung nach im Mittelfeld. Mit aktuell etwas unter 1.000€ bei Amazon ist er zwar kein Schnäppchen, aber für die Ausstattung doch günstig. Ich habe den Eindruck, das Gerät richtet sich wirklich an Nutzer, nicht an Bastler. Er kommt fertig zusammengebaut an, man muss noch ein paar Teile zusammenstecken und kann dann loslegen. Da er auf dem internen Speicher schon einige Modelle geladen hat konnte man nach dem Einlegen des Filaments direkt loslegen. Völlig ohne PC. Bedient wird er über ein Touchscreen Display, wahlweise vom Computer via USB-Kabel. Das Zubehör ist umfangreich, lediglich eine kleine Pinzette fehlt, um Reste von der Düse zu ziehen damit diese nicht im Weg umgehen. Der Dremel 3D Idea Builder ist der schnellere der beiden Drucker, dafür auch lauter und größer. Man möchte ihn nicht unbedingt im gleichen Zimmer haben, wenn es nachts ins Bett geht, aber unterdessen habe ich mich daran gewöhnt, dass er auf dem Schreibtisch vor sich hinrattert. Was man sagen muss, die Ergebnisse, die ich erzielt habe sind NIE perfekt, aber problemlos verwendbar. Es sind immer kleine Macken drin, doch das ist für mich ok und ich will es nicht auf den 3D Drucker schieben, denn vermutlich stecke ich einfach nicht tief genug in der Materie.

M3D Micro

Andreas Kopp, der viele tolle Projekte mit 3D Druckern macht und bei dem ich mal an einem Workshop teilnehmen durfte, war so nett, mir einen anderen Drucker zu leihen. Dafür dürft ihr jetzt mal kurz seine tolle Initiative www.erfindergarden.de auf eure Leseliste setzen! Der M3D Micro ist einer der Zwerge in der Welt der 3D Drucker. Klein, leise und günstig. Mit 349€ zzgl. Versand und Zoll wohl aktuell der günstigste Drucker, den ich kenne. Die Vorteile liegen definitiv in der Größe und der Lautstärke. Er fällt kaum auf, wenn er auf dem Schreibtisch steht, selbst wenn er druckt überhört man ihn schnell. Der Preis ist durchaus erschwinglich und beworben wird er damit, dass er für Jedermann geeignet ist, da sich die Bedienung sehr einfach gestaltet. Vor allem auf den nächsten Seiten, wenn es ums Justieren geht, werde ich verraten, was ich von dem Versprechen halte … Mit der Größe kommen aber auch Nachteile. Die Druckfläche ist sehr begrenzt und deutlich kleiner als beim Dremel. Dazu ist er auch ein gutes Stück langsamer. Eine konkrete Zeitmessung für einen Druck habe ich nicht gemacht, aber ich schätze, dass der M3D Micro gut drei- bis viermal so lang für einen Druck braucht wie der Dremel.